Wie berechne ich die Haltedauer für meine Bitcoins und Kryptowährungen?
Jetzt wissen wir, wie wichtig die Haltedauer für der Versteuerung von Kryptowährungen ist.
In Deutschland wird hauptsächlich das Verbruchsfolgeverfahren “First In, First Out” (FiFo) genutzt.
Da man Bitcoin nicht physisch zählen kann, wird die Haltedauer jedes einzelnen Coins in deinem Besitz durch dieses Verfahren fiktiv angenommen.
FiFo sagt, dass deine zuerst angeschafften Kryptowährungen auch wieder als erstes veräußert.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel:
- Kauf #1: 15. August 2017 – 2 Bitcoins – pro Stück 250 EUR
- Kauf #2: 21. Dezember 2017 – 2 Bitcoins – pro Stück 400 EUR
- Verkauf: 26. November 2018 – 3 Bitcoins – pro Stück 900 EUR
Wir besitzen also insgesamt 4 BTC und verkaufen davon 3 BTC.
Laut dem FiFo-Prinzip wird nun angenommen, dass die am längsten gehaltenen Bitcoins zuerst verkauft werden.
In diesem Fall werden zunächst die 2 BTC vom Kauf #1 veräußert.
Der ausstehende verkaufte Bitcoin wird dann vom Pool der Bitcoins aus dem Kauf #2 gezogen.
Es bleibt zum Schluss 1 BTC des Kauf #2 mit „Kaufdatum – 21. Dezember 2017“ übrig.
Um die Haltedauer zu ermitteln, schauen wir uns an, wie lange die verkauften Bitcoins im Besitz waren, bevor sie veräußert wurden.
Die zwei verkauften Bitcoins aus Kauf #1 waren länger als ein Jahr im Besitz (Kauf am 15. August 2017, Verkauf am 26. November 2018).
Dementsprechend ist der Gewinn von 1300 Euro (2x900EUR – 2x250EUR) hier steuerfrei.
Der dritte verkaufte Bitcoin Kauf #2 war zum Zeitpunkt des Verkaufs weniger als ein Jahr im Besitz (Kauf am 21. Dezember 2017, Verkauf am 26. November 2018).
Deswegen muss der Gewinn von 500 Euro grundsätzlich versteuert werden.
Man liest öfter, dass andere Verfahren wie LiFo, HiFo oder LoFo auch in Deutschland zur Berechnung der Haltedauer möglich sein.
Wir empfehlen jedoch die FiFo-Methode zu nutzen, da die anderen Methoden in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatten vom Finanzamt akzeptiert zu werden.